Therapieformen

Idee, Entstehung und Arbeit mit der Puppe

Die dissoziative Puppe ist ursprünglich für die therapeutische Arbeit mit komplex traumatisierten Kindern und Jugendlichen entstanden. Eine befreundete Therapeutin hat mir dabei ein wenig über die Theorie der Behandlung mit dem Puppenset mitgegeben, die ich im Folgenden schildern möchte. Ich beanspruche für mich jedoch keine Fachkenntnis für jegliche Therapieform.

Strukturelle Dissoziation

Nach traumatherapeutischen Konzepten („Strukturelle Dissoziation“) ist die Persönlichkeit eines komplex traumatisierten Kindes, Jugendlichen oder auch eines Erwachsenen in verschiedene Persönlichkeitsanteile aufgespalten.

Die große „Ich-Puppe“ meines Puppensets steht dabei für den Persönlichkeitsanteil, der im Alltag „funktioniert“ und dem unter Umständen keine traumatische Erfahrung anzumerken ist (der sogenannten „anscheinend normalen Persönlichkeit“). Die kleinen Emotionspuppen stehen für die häufig unintegrierten, abgespaltenen oder „weggeschlossenen“, dem Bewusstsein häufig nicht zugänglichen Persönlichkeitsanteile. Diese tragen jeweils Erinnerungen, Affekte, Körpergefühle und Grundüberzeugungen bezogen auf die traumatischen Erfahrungen.

Ziel in der therapeutischen Arbeit mit Kindern ist dabei, über das sinnliche Element der Puppen mehr Zugang zu den verschiedensten Persönlichkeitsanteilen zu finden und traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Da sich bei komplex traumatisierten Kindern, Jugendlichen als auch Erwachsenen die „weggeschlossenen“ Persönlichkeitsanteile häufig als „Stimmen im Kopf“ bemerkbar machen, hat der Kopf der großen „Ich-Puppe“ Raum für mehrere Emotions-Puppen und ist mit einem Tunnelzug verschließbar.

Ego-State Therapie

Mein Puppenset eignet sich aber nicht nur für die Arbeit mit komplex traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Die Puppen können auch im Rahmen der „Ego-State-Arbeit“ angewandt werden.

Nach der Ego-State-Theorie besteht das „Ich“ jedes Menschen aus verschiedenen Ich-Zuständen. Als therapeutisches Ziel wird eine möglichst optimale Zusammenarbeit der einzelnen Teile angestrebt.